Gildefest

Das jährliche Gildefest in Bramstedt ist weit mehr als nur eine Feier!

Es ist ein lebendiges Denkmal an die außergewöhnliche Gemeinschaftsleistung der Bramstedter in den Jahren um 1675 bis 1685. Damals standen die Bramstedter vor einer großen Bedrohung: Der dänische König Friedrich III. hatte das Flecken Bramstedt verpfändet, und die neuen Pfandinhaber versuchten, die Bevölkerung in die Leibeigenschaft zu zwingen. Unter der Führung von Jürgen Fuhlendorf schlossen sich die Bramstedter jedoch zusammen, um ihre Freiheit zu verteidigen.

Gemeinsam opferten die damals 69 Haushaltungen alles, was sie besaßen, um die Schulden von 14.000 Talern aufzubringen – eine Summe, die heute etwa 3,5 Millionen Euro entsprechen würde. Dank dieser beispiellosen Solidarität konnte die drohende Leibeigenschaft abgewendet werden. Die Bramstedter kämpften mutig und entschlossen für ihre Freiheit, getreu dem Motto: „Einer für alle – alle für einen“.

Das Gildefest, das jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten stattfindet, erinnert an diesen historischen Sieg. Der Tanz um den Roland zur untergehenden Sonne symbolisiert den Zusammenhalt, der es den Bramstedtern ermöglichte, diese Herausforderung zu überwinden. Die Tradition des Gildefestes wird seit Jahrhunderten von der Bramstedter Fleckensgilde bewahrt, um den Geist der Gemeinschaft und den Freiheitskampf in Erinnerung zu halten. Solange „der Wind weht und der Hahn kräht“, wird dieses Fest gefeiert – als Herzstück der Bramstedter Identität und als Ausdruck des Zusammenhalts, der die Stadt damals wie heute prägt.